Etikette in Mexiko

Umgang im Alltag

Grundsätzlich nimmt die Mündlichkeit in Mexiko einen hohen Stellenwert ein: Oftmals werden Informationen mündlich weitergegeben und finden sich nicht in schriftlicher Form. Es wird also viel miteinander gesprochen – in allen möglichen Alltagssituationen bespricht man sich also einfach mit dem Fremden, der neben einem steht: Jemanden anzusprechen, den man nicht kennt, ist in Mexiko also nichts Besonderes.

Häuserfassade in Mexiko

Häuserfassade in Mexiko


Die Diskussionen der Mexikaner sind oft sehr lebhaft – spontane Ideen werden häufig eingeworfen. Eine „Punkt für Punkt“-Diskussion findet man eher selten. Mit Vornamen werden nur enge Vertraute und Familienmitglieder angesprochen.

Sprache

Viele tausende US-Amerikaner machen jährlich Urlaub in Mexiko, doch viele Mexikaner sind auf die reicheren Nachbarn aus dem Norden nicht gut zu sprechen. Um nicht selbst für einen Gringo gehalten zu werden, ist es manchmal besser, ein paar Spanischbrocken aus dem Schulunterricht hervorzukramen.

Geschäftlicher Umgang

Zur Geschäftsetikette gehört auch, dass das „Du-Angebot“ von der mexikanischen Seite kommt. Akademische Titel wie „doctor“ sind wichtig und fallen auch im Gespräch häufig. Im Gespräch kann es häufiger passieren, dass man unterbrochen wird – ein kreativer, spontaner Umgang mit der Sprache gehört zu Mexikos Kultur. Fehler im Geschäftsablauf werden allerdings selten ausdiskutiert, sondern eher unter den Teppich gekehrt – auf „Gesichtswahrung“ wird viel Wert gelegt. Nicht selten haben europäische Manager in Mexiko deshalb oft das Gefühl, dass ihnen schlechte Nachrichten vorenthalten werden. Wer wissen möchte, was wirklich passiert, sollte also stärker auf das „Wie“ der Botschaft achten und im Zweifelsfall „durch die Blume“ nachfragen. Ein direktes „Nein“ wird selten ausgesprochen – eine Ablehnung wird lieber höflich umschrieben. Konstruktive Kritik wird oftmals als Angriff auf die Persönlichkeit gesehen – deshalb sollte eher indirekt kritisiert werden. Ein Angestellter sollte nicht vor anderen getadelt werden. Verträge werden in Mexiko oft während eines gemeinschaftlichen Abendessens oder eines Frühstücks abgeschlossen!

Die Uhren ticken anders

Wir wissen es alle – im Süden ticken die Uhren einfach anders. Dies gilt auch für Mexiko: Pünktlichkeit hat hier nicht dieselbe Bedeutung wie in Mitteleuropa. Auch bei wichtigen Treffen ist es absoluter Usus, eine Viertelstunde zu spät einzutrudeln. Dasselbe gilt bei Einladungen: Wer sich zum Abendessen trifft, kommt mindestens eine halbe Stunde später, als verabredet – oder sitzt eine Weile allein da. Wer nach Hause eingeladen wird, bringt ein kleines Gastgeschenk mit.

Trinkgeld

In guten Restaurants und Hotels sind 10 Prozent Trinkgeld üblich. Also: Nicht lausen lassen – dann rückt der Kellner auch mit ein paar Geheimtipps zur Gegend raus.

Kleidung

In ländlichen Gegenden sollte zu knappe Kleidung vermieden werden. In Kirchen sollten Arme und Beine bedeckt werden, bevor man eintritt!

Hier weitere Fotos von meiner Mexiko Reise:


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