Die katholische Kirche
Etwa 87 Prozent der Mexikaner – also knapp 90 Millionen Menschen – sind Anhänger des katholischen Glaubens. 1855 wurde in Mexiko die Trennung zwischen Staat und Kirche vollzogen. Die katholische Kirche wurde von den spanischen Eroberern ins Land gebracht: Missionierungen und Kirchengründungen führten dazu, dass die katholische Kirche heute die Hauptreligion in Mexiko ist. Zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert entwickelte sich die katholische Kirche zum größten Grundbesitzer Mexikos – 1820 war die Hälft des Landes im Besitz der Kirche.
Erst bei der mexikanischen Revolution 1917 wurden die ökonomischen Privilegien der Kirche endgültig abgeschafft. Nach wie vor hat die katholische Kirche allerdings einen hohen moral-ethischen Einfluss auf die mexikanische Bevölkerung. Die katholische Kirche in Mexiko ist in 14 Erzbistümer und knapp 6.000 Pfarreien eingeteilt.
Naturreligionen – Indigene Religionen
Die katholische Kirche hat im Laufe der Conquista die Naturreligionen zum Großteil verdrängt, allerdings wurde die katholische Religion im Blick auf die Naturreligion etwas abgeändert, und auch die Naturreligionen, die es heute noch gibt, wurden von ihr beeinflusst.
Die mexikanische Auslegung des katholischen Glaubens wird von der Kirche auch heute nicht gern gesehen – ein Beispiel dafür wäre die Legende der Jungfrau von Guadalupe. Sie soll einem Indio vier Mal erschienen sein und beauftragte Juan Diego den örtlichen Bischof zum Bau einer Kapelle zu bewegen.
Andere Religionen
Schätzungen zufolge leben in Mexiko noch etwa 40.000 Angehörige jüdischen Glaubens, etwa 50.000 Mitglieder der Mennoniten (älteste evangelische Freikirche), andere Mitglieder evangelischen Glaubens und Anhänger des Islams.
Feiertage und Veranstaltungen
In Mexiko wird gern, oft und ausgiebig gefeiert – Bräuche und Traditionen werden hochgehalten, die Geselligkeit ist ein wesentliches Merkmal der mexikanischen Kultur. Die wichtigsten Feiertage im Jahr sind der Mexikanische Unabhängigkeitstag am 16. September (Día de la Independencia) und Allerheiligen/Allerseelen (Día de los Muertos).
Am Unabhängigkeitstag werden Geschäfte, Restaurants und Bars wochenlang mit der mexikanischen Fahne geschmückt. Am 15. September wiederholt der Präsident in Mexiko-Stadt auf dem Balkon des Nationalpalastes den Unabhängigkeitsschrei von Hidalgo, den „Grito de Dolores“, und die Glocke der Pfarrei Hidalgos wird geschlagen. Auch alle lokalen Bürgermeister und Gouverneure wiederholen den Schrei – es folgt ein Feuerwerk und die restliche Nacht wird getanzt und gefeiert. Am 16. September ist Feiertag.
Der Día de los Muertos wird am 2. November begangen – es ist einer der bedeutendsten Festtage des Landes. In der Nacht vom 1. auf den 2. November besuchen – laut der Legende – die Verstorbenen die Lebenden. Anders als in Europa, wird allerdings nicht getrauert, sondern ein farbenfrohes, lautes Volksfest zu Ehren aller Verstorbenen gefeiert.
Bunte Totenköpfe oder Skelette aus Zuckerguss werden gekauft, um den Verstorbenen einen feierlichen Empfang zu bereiten. Die Gräber werden mit Blumen geschmückt, zuhause wird das Totenbrot gebacken und der Weg vom Grab des Verstorbenen bis zu seinem Heim wird mit gelben Blüten gekennzeichnet, damit die Verstorbenen den Weg nach Hause finden.
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